Die Kantonale Staatsanwaltschaft für die Verfolgung von Wirtschaftsdelikten hat Anklage gegen den ehemaligen Präsidenten sowie den ehemaligen Vizepräsidenten des Verwaltungsrats der KPT Versicherungen AG und der KPT/CPT Holding AG erhoben. Sie werden sich vor dem Wirtschaftsstrafgericht des Kantons Bern (in Dreierbesetzung) wegen qualifizierter ungetreuer Geschäftsbesorgung zu verantworten haben. Die Anschuldigungen stehen im Zusammenhang mit den schlussendlich abgebrochenen Zusammenschlussverhandlungen der KPT Gruppe mit der Sanitas Gruppe. Den beiden Beschuldigten wird vorgeworfen, ihre Pflichten als Verwaltungsräte gleich in mehrfacher Hinsicht verletzt zu haben. So sollen sie den Mitarbeiteraktionären einen überhöhten Aktienrückkauf-preis anerboten haben. Ferner sollen sie zum Nachteil der KPT Versicherungen AG der KTP/CPT Holding AG ein ungesichertes Darlehen in zweistelliger Millionenhöhe gewährt haben. Schliesslich wird ihnen zur Last gelegt, sie hätten, mit einer Ausnahme, sämtlichen Verwaltungsräten überhöhte Abgangsentschädigungen zukommen lasssen.
Das Verfahren betreffend den Vorwurf der ungetreuen Geschäftsbesorgung im Zusammenhang mit wiederkehrenden Entschädigungen aus zusätzlichen Mandatsverträgen wurde eingestellt.
Die Untersuchung gegen die Beschuldigten wurde anfangs März 2012 gestützt auf eine Anzeige der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA eröffnet. Diese hatte mit Verfügung vom 6. Januar 2012 ein umfangreiches Verwaltungsverfahren gegen die KPT Versicherungen AG sowie drei Führungspersonen derselben abgeschlossen, in dessen Rahmen schwere Pflichtverletzungen festgestellt worden waren.
Staatsanwaltschaft für die Verfolgung von Wirtschaftsdelikten
(scc)