Für den Samstag, 21. Januar 2012 war in der Berner Innenstadt zu einer Demonstration gegen das Weltwirtschaftsforum aufgerufen worden. In diesem Zusammenhang waren auch Aufrufe zu Gewalt erfolgt. Da kein Gesuch für die Kundgebung bei den verantwortlichen Behörden eingegangen ist und zudem festgestellt werden musste, dass keine Aufrufe zu Gewaltfreiheit erfolgten, war gemeinsam mit den zuständigen Behörden eine Risikoanalyse durchgeführt worden. Da nicht ausgeschlossen werden konnte, dass in der Innenstadt Unbeteiligte gefährdet würden und wegen des Risikos von Sachbeschädigungen war deshalb entschieden worden, Personenkontrollen durchzuführen.
Um zirka 1400 Uhr verliessen zwischen 100 bis 120 Personen die Reithalle. Ein Grossteil von ihnen war vermummt. Die Gruppe wurde in Folge beim Bollwerk gestoppt. Daraufhin flogen Petarden und weitere Gegenstände gegen die Polizei. Die Personen wurden in der Folge angehalten. Die über 100 Personen werden unter anderem wegen Landfriedensbruch angezeigt. In einem mitgeführten Fahrzeug wurden mehrere grosse Pfeffersprays, Vermummungsmaterial sowie Helme gefunden. Nachdem alle Angehaltenen abtransportiert worden waren, fanden sich zudem in einem Kanalisationsschacht Pfefferspray aber auch Vermummungsmaterial sowie Petarden.
Kontrolliert wurden vor dem Hintergrund einer möglichen Gefährdung auch rund 100 Personen, die sich bei der Heiliggeistkirche zur Demonstration versammelt hatten. Abgesehen von sieben Personen wurden alle nach einer Überprüfung noch vor Ort entlassen. Mehrere Personen, die nicht gewaltbereit in Erscheinung getreten waren, marschierten anschliessend durch die Stadt Bern. Sachbeschädigungen wurden bis am frühen Abend nicht festgestellt.
Zur weiteren Überprüfung wurden die Angehaltenen in den Festhalte- und Warteraum gebracht. Mehrere Personen versuchten dort, die Räume mit Gewalt aufzubrechen. Nach wiederholten erfolglosen Aufrufen zur Beruhigung mussten die sich ebenfalls im Raum befindenden Mitarbeitenden kurzzeitig Pfefferspray in Richtung Decke einsetzen. Dies um eine Eskalation zu vermeiden. Ein Teil der Angehaltenen wurde daraufhin vorübergehend in Handschellen gelegt.
(sd/mf)




