Am Donnerstagabend, 14. Oktober 2021, folgten erneut zahlreiche Personen den teils gewaltbereiten Aufrufen zu einer unbewilligten Kundgebung in Bern. Die Kantonspolizei Bern stand deshalb wiederum mit einem grösseren Aufgebot im Einsatz. Gegen 19.30 Uhr versammelte sich im Bereich des Bahnhofs eine grössere Personengruppe. Unbeteiligte wurden mittels Lautsprecherdurchsagen aufgefordert, sich von der unbewilligten Kundgebung zu distanzieren und die Örtlichkeit umgehend zu verlassen. Die grössere Personengruppe, welche der Aufforderung nicht Folge leistete, wurde in der Folge von den Polizistinnen und Polizisten umstellt.
Die Personen, welche sich innerhalb der umstellten Gruppe befanden, wurden mit Lautsprecherdurchsagen über das weitere Vorgehen informiert. Die Mehrzahl wurde vor Ort kontrolliert und bis am Freitagmorgen aus der Innenstadt weggewiesen. Dies dauerte mehrere Stunden. Personen, die dringend Zugang zu sanitären Einrichtungen benötigen, und solche, die für die Heimreise auf den öffentlichen Verkehr angewiesen waren, wurden dabei mehrere Male angewiesen, sich aktiv für die Kontrollen zu melden. Mehrere Personen verliessen die Innenstadt und den Bahnhof nicht umgehend, weshalb sie mit einer Anzeige rechnen müssen.
Ausserhalb der umstellten Personengruppe formierte sich eine kleinere Gruppierung. Ein Umzug Richtung Altstadt oder Richtung Bundeshaus konnte verhindert werden. Da versucht wurde, die Kontrollen der umstellten Personen sowie die Einsatzkräfte bei Anhaltungen von Personen wiederholt zu stören, mussten kurzzeitig Reizstoff und Gummischrot eingesetzt werden. Es kam wiederum zu Behinderungen des öffentlichen und privaten Verkehrs.
Insgesamt wurden mehrere hundert Wegweisungen ausgesprochen und zahlreiche Personen für Kontrollen in polizeiliche Räumlichkeiten gebracht. Zudem wurden Anzeigen wegen verschiedenen Tatbeständen in Aussicht gestellt. Der Einsatz war nach Mitternacht noch im Gange.
(lz)