Die Kantonspolizei Bern hat vom 11. Bis 17. Mai 2015 eine Schwerpunktaktion gegen zu wenig Abstand im Strassenverkehr durchgeführt. Die Überwachung auf den Autobahnen und Autostrassen fand mit vier Video-Aufnahmefahrzeugen statt.
Während der Aktion wurden insgesamt 17 Abstandswiderhandlungen registriert. Der dabei kleinste ermittelte Abstand zwischen zwei Fahrzeugen betrug 0,37 Sekunden. Zum Vergleich: Als Faustregel gilt der „2 Sekunden Abstand“ zum vorausfahrenden Fahrzeug.
Ebenfalls wurden 8 Geschwindigkeitsüberschreitungen registriert, die höchste Überschreitung nach den vorgesehenen Abzügen betrug 32 km/h. Sechs Personen führten nicht erlaubte Rechtsüberholmanöver aus. Sechs Verkehrsteilnehmer werden wegen unvorsichtigem Fahrstreifenwechsel mit Gefährdung von anderen Verkehrsteilnehmern angezeigt. In einem dieser Fälle betrug der zeitliche Abstand eine Zehntelsekunde, nur dank rascher Reaktion des Fahrers des überholten Messfahrzeuges konnte eine Kollision verhindert werden.
Neben den erwähnten Delikten wurden weitere verschiedene Widerhandlungen geahndet, unter anderem Fahren in nicht fahrfähigem Zustand, Fahren trotz entzogenem Führerausweis, Überfahren von Sperrflächen und Sicherheitslinien, Schikanen-Stopps und vornehmen von Verrichtungen während der Fahrt. Insgesamt werden 78 Personen angezeigt. Vier Führerausweise wurden durch die Polizei vor Ort sichergestellt, mehrere Fahrerinnen und Fahrer müssen mit einem Führerausweisentzug rechnen.
Durch die Kantonspolizei Bern werden auch in Zukunft solche Kontrollen durchgeführt werden. Ungenügender Abstand ist auf den Autobahnen und Autostrassen im Kanton Bern nach wie vor eine der Hauptunfallursachen.
(ah)